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DAN Präsenz rund ums Mittelmeer sichtbar gemacht

Als meine Kollegen bei DAN Europe vorschlugen, einen Road Trip zu machen, stellte ich mir zunächst vor, wie wir über staubige Straßen fahren, die Wildnis durchqueren oder durch kleine Felsgrotten fahren würden. Ich dachte an riesige Felsen, die ins blaue Meer abfallen, an spektakuläre Sonnenaufgänge, bei denen man fast in Trance gerät; daran, wie meine Füße am Strand im Sand versinken würden und wie ich, umgeben von vielen verschiedenen Meeresbewohnern, tauchen und dabei versunkene Schiffe entdecken würde…

Ich dachte an die ersten Strophen des Lieds Mediterráneo von J.M.Serrat und begann es zu summen… Ich muss zugeben, dass mir die Vorstellung sehr gefiel, ein paar Tage lang in einem spektakulären neuen Pick-up die Küste entlang zu fahren, die vier berühmten spanischen „S“ (Sonne, See, Sand & Sangria) zu genießen, mit Freunden zu tauchen und Gleichgesinnte zu treffen!

Der Road Trip erfüllte meine Erwartungen nicht nur, er übertraf sie sogar. Das war eine Erfahrung, bei der wir uns wirklich einbringen und viele Fragen von Tauchfans und Profis beantworten mussten. Wir erhielten ein realistischeres Bild von dem, was Taucher wirklich brauchen und wollen.

Wir konnten näher heran rücken an die Tauchbranche, an lokale Unternehmen und sogar Behörden und öffentliche Institutionen, wie z. B. den Küstenschutz.

Die Tour wurde zudem von Projekten wie Green Bubbles und Horizon 2020 inspiriert. DAN Europe unterstützt die Leitidee, dass die Tauchbranche in der Lage sein sollte, ihr Wirtschaftssystem auf klügere, nachhaltigere und integrativere Art und Weise zu betreiben.

Unter anderem besuchten wir Tauchbasen von DAN Mitgliedern und Nichtmitgliedern. Einige machten deutlich, dass sie gerne am Diving Safety Partner Programm teilnehmen möchten, einer internationalen Initiative, die die Sicherheitsstandards von Tauchbasen verbessern soll.

Im Rahmen des Programms erhalten Tauchbasen eine kostenlose Fachberatung für Tauchunternehmen, der Zustand ihrer Einrichtungen wird überprüft und ihre Sicherheitsprotokolle und Notfallpläne werden geprüft (oder erstellt). Über das Programm werden die Tauchbasen identifiziert, die bessere Sicherheitsstandards aufweisen, deswegen für Kunden attraktiver sind und die wirtschfatlihe Bedeutung ihrer Tauchbasis steigern können.

Unsere Mitarbeiter sprachen auch über Ausbildungsmöglichkeiten für Personal, das sich in Erster Hilfe und im Tauchnotfallmanagement ausbilden lassen will. Sie nutzten die Gelegenheit, Informationen über den neuen Versicherungsschutz von DAN weiterzugeben, der jetzt für Tauchbasen, ihre Kunden und Schüler erhältlich ist. Zusätzlich führten wir in Zusammenarbeit mit den örtlichen Tauchbasen und -vereinen einige Veranstaltungen durch, um unsere Sicherheitskampagnen der Öffentlichkeit näher zu bringen: u. a. die Kampagne zur Vermeidung von Ohrenbarotraumata, die Kampagne, mit der vermieden werden soll, dass Taucher auf See verloren gehen und die Kampagne zu den Risiken des Alters beim Tauchen.

Alles in allem war der Road Trip eine atemberaubende Reise. Hier ein paar Zahlen: unser Team – insgesamt 30 Mitarbeiter – fuhren 29.322,2 km durch mehr als 100 Städte in 5 Ländern entlang der Küsten von Sardinien, Sizilien und dem Rest von Italien, Malta, Frankreich, Spanien und Portugal. Es dauerte 163 Tage (5 Monate) über 200 Tauchbasen zu besuchen und über 40 Events durchzuführen.

Wir verteilten Tausende Wasserflaschen, um deutlich zu machen, wie wichtig eine gute Hydrierung für Taucher ist; wir begrüßten Hunderte Freunde und machten gleichzeitig Werbung für den Diver Safety Guardian, ein interaktives Logbuch, das von DAN Wissenschaftlern entwickelt wurde und Tauchern dabei helfen soll, das Dekompressionsrisiko ihrer Tauchgänge einzuschätzen.

Ich fand die Idee wirklich außergewöhnlich. Nach über dreitausend Jahren Evolution ist das Meer immer noch das wichtigste Verbindungsglied, das Menschen und Gemeinden zusammenbringt. Unsere Tauchergemeinschaft ist dabei ganz besonders aktiv . Innerhalb weniger Jahre hat sich viel verändert: Tauchausbildungssysteme, Lernmethoden, das Design von Tauchausrüstungen, unser Wissen über die menschliche Physiologie… Dadurch haben sich Sicherheitsregeln und -protokolle geändert und unser Verhalten als Taucher. Unser Horizont hat sich erweitert. Unsere Bedürfnisse als Taucher zwingen uns dazu, neue Anforderungen festzulegen, damit wir uns weiterhin sicher fühlen, wenn wir die Welt bereisen und unseren Tauchträumen nachjagen.

Und dank all der Dinge, die erreicht wurden, ist nun viel deutlicher, wo noch Arbeit nötig ist. Damit wir die Taucher dauerhaft unterstützen und allen stets die richtige Botschaft vermitteln können, war es wichtig, dass wir vor Ort waren und die Menschen, Institutionen und alle anderen Akteure der Tauchbranche gesehen haben und mit ihnen sprechen konnten. Veni, vidi, vixi.

Der Road Trip 2016 ist zu Ende, aber unsere Reise geht weiter. Die großartige Geografin Yvette Barbaza hat einmal gesagt: „Egal, wo dich das Leben auch hinführt – jeder, der am Mittelmeer geboren und aufgewachsen ist, wird sich ihm immer auf ganz tiefe, und oft auch auf leidenschaftliche Weise verbunden fühlen.“

Wenn unsere Bemühungen euch dabei helfen, Verbesserungen in euren Tauchunternehmen zu erreichen oder sie für mehr Tauchsicherheit sorgen, dann haben wir unser Ziel erreicht. Wir bleiben unserem Motto treu: Taucher helfen Tauchern!


Über den Autor:

Ramon hat eine Leidenschaft fürs Reisen und das Meer. Er hat einen Abschluss in Chemieingenieurwesen und ein Diplom in Überdruck- und Unterwassermedizin. Er ist Diving Course Director & Medical Emergency Instructor Trainer und DAN Area Representative, Research Area Supervisor, Training Coordinator für Spanien.

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