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Reisen mit kleinem Gepäck

Der Zweck von Tauchreisen ist Spaß und Entspannung. Schweres Reisegepäck zu schleppen ist das Gegenteil davon – es ist anstrengend, zeitraubend, und nicht selten auch teuer.

Tauchausrüstung und Flugreisen stehen auf Kriegsfuß miteinander. Auch wenn Innovationen in Sachen Materialien und Konstruktion die Ausrüstungen leichter und einfacher zu packen gemacht haben, sind einige “Reiseversionen” vielleicht nicht so bequem, bedienerfreundlich oder haltbar wie “Standard”-Ausrüstungen.

Es ist nicht einfach zu entscheiden, welche Ausrüstungsteile man auf eine Reise mitnehmen und welche man (wenn überhaupt) vor Ort leihen möchte. Leihausrüstungen in beliebten Tauchrevieren sind meist von akzeptabler Qualität, aber die eigene Ausrüstung fühlt sich einfach besser und vertrauter an. Und es gibt einige wichtige Dinge, die man definitiv selbst mitbringen möchte. Hier sind ein paar Überlegungen zum Reisen mit (oder ohne) Tauchausrüstung.

Tariermittel

Ob Sie ihr BCD einpacken oder oder leihen möchten, kommt darauf an, wie sehr Sie Ihr eigenes Gerät mögen. Das BCD ist ein wichtiger Teil Ihrer Ausrüstung, aber häufig auch groß und sperrig. Es gibt gute Argumente für beide Alternativen. Minimalistische Jackets mit kleiner Blase sind im Handel erhältlich, und es gibt Backplates aus Aluminium oder sogar Kohlefaser mit kleinem Wing für Taucher, die mit wenigen Funktionen auskommen.

Atemregler

Regler sind ein wichtiger Teil der Ausrüstung, und viele Taucher ziehen aus Gründen des Komforts oder der Hygiene vor, mit eigenem Gerät zu reisen. Viele Hersteller bieten kompakte und leichte Regler an, teils aus Titan oder Kohlefaser. Wenn Ihr Tauchcomputer über eine Funktion zur Anzeige des Flaschendrucks verfügt, kann zur weiteren Gewichtsersparnis auf das analoge Finimeter verzichtet werden. Manche Taucher, die keinen eigenen Regler besitzen oder ihren Regler nicht einpacken möchten, packen aus Hygienegründen ein eigenes Mundstück ein und bitten die Tauchbasis am Reiseziel, dieses an einem Leihgerät anzubringen.

Tauchcomputer

Neben der Maske steht der Tauchcomputer ganz oben auf der Packliste – auch bei Tauchern, die gerne mit kleinem Gepäck reisen. Vertrautheit mit dem Computer ist ein wichtiger Faktor für Sicherheit und Komfort. Ein am Handgelenk getragener Computer, der über einen Transmitter mit dem Regler verbunden ist, kann eine gute Investition sein. Kompaktere Tauchcomputer können während des Urlaubs auch als Armbanduhr dienen.

Maske

Die Maske ist Ihr Fenster zur Welt unter Wasser. Wenn Sie eine Maske besitzen, die gut passt, gute Sicht bietet und nicht leckt oder beschlägt, sollten Sie diese stets im Gepäck haben. Es gibt eine Vielzahl bequemer, rahmenloser Modelle mit kleinem Volumen im Handel. Sie nehmen wenig Platz ein und sind kaum bruchanfällig. Und auch an tauchfreien Tagen kann man eine Maske immer noch zum Schnorcheln benutzen.

Flossen

Eins Satz Flossen wiegt zwischen 1 und über 4 kg. In warmen Gewässern sind leichte Flossen mit geschlossenem Fußteil ausreichend. Zusätzlich können bei Bedarf zum Schutz des Fußes leichte Neoprensocken getragen werden. Solche Flossen sind meist einfacher zu transportieren als Modelle mit offenem Fußteil und Fersenband, und Sie Sie können Ihre Neoprenschuhe zu Hause lassen.

Anzug

Neoprenanzüge und Trockis können schwer und sperrig sein. Es gibt aber auch leichte einteilige Neos und Trockis aus Laminat, die sich klein zusammenrollen lassen. Der eigene Anzug passt besser, ist bequemer, und wahrscheinlich auch hygienischer. Die meisten Tauchbasen bieten Leihanzüge an, die für die örtlichen Wassertemperaturen geeignet sind. Es kann günstiger sein, einen Anzug zu leihen, als die Gebühren für Zusatzgepäck zu zahlen. Wenn Sie planen, einen Anzug zu leihen, ist das Mitbringen eines dünnen Skinsuits oder Rashguards für darunter vielleicht eine gute Idee.

Boje und Signalspiegel

Man kann auch ohne Boje und Spiegel tauchen. Eine gute Idee ist das aber nicht, und diese Ausrüstungsteile sind häufig nicht im Verleih erhältlich. Wenn Sie von Ihrem Boot getrennt werden sollten, unerwartet auftauchen müssen oder einfach nur schnell auf sich aufmerksam machen wollen, können diese Ausüstungsteile lebensrettend sein. das Setzen der Boje will aber geübt sein.

Lampe

Auf tiefen Tauchgängen oder bei schlechten Lichtverhältnissen bringt eine Lampe die Farben der Korallen zum Vorschein, und sie ermöglicht Einblicke in dunkle Ritzen und Spalten. Im Verhältnis zu ihrem Anschaffungspreis sind Lampen im Verleih generell teuer, und sie sind kompakt und einfach zu transportieren – allesamt gute Gründe für die Mitnahme im Reisegepäck. Bei Flugreisen lohnt sich vorher ein Blick in die Beförderunsgbedingungen für Batterien.

Schneidwerkzeug

Eine weitere Empfehlung, die auch eine Regel sein könnte. Sie müssen sich kein Kampfmesser ans Bein binden, um ein sicherer Taucher zu sein. Ein leichtes Schneidwerkzeug (Line Cutter) oder eine Verbandsschere nehmen sehr wenig Platz ein und sind in den meisten Situationen das geeignetere Werkzeug.

Ersatzteile

Extra O-Ringe, Masken- und Fersenbänder für Flossen, Blindstopfen für die erste Stufe und ein Ersatzcomputer oder -Finimeter können im Fall der Fälle ganze Tauchtage retten. Manche Reiseziele bieten hinsichtlich der Beschaffung von Ersatzteilen nur begrenzte Möglichkeiten. Schlagen Sie bei den Ersatzteilen aber nicht über die Stränge – nicht vergessen, wir reisen mit kleinem Gepäck.

Kamera

Wenn Ihre Kamera so klein ist, dass sie kein eigenes Gepäckstück braucht, können Sie sie sich um den Hals hängen oder sie im Handgepäck mitführen. Auf diese Weise müssen Sie sie nicht einchecken, und Sie vermeiden Schäden.

Seien Sie minimalistisch und packen Sie nur das Wichtigste ein. Maske, Computer, Lampe, Schneidwerkzeug und Boje sind wichtige Ausrüstungsteile und leicht zu transportieren. Wenn Sie Ausrüstung mieten möchten, lohnt sich vor Antritt der Reise eine Anfrage an der Tauchbasis. An beliebten Reisezielen für Taucher gibt es häufig auch Geschäfte, in denen beispielsweise Ersatzteile schnell erhältlich sind. Falls das nicht der Fall ist, werden Sie kreativ: Mit Ausnahme des Anzugs würden die oben aufgeführten Artikel vielleicht sogar im Handgepäck Platz finden, wenn Sie gut packen. Und mal Hand aufs Herz – wie viele Garnituren Wechselkleidung brauchen Sie wirklich?


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Der Übersetzer

Tim Blömeke unterrichtet Tech- und Sporttauchen in Taiwan und auf den Philippinen. Er ist Autor und freier Übersetzer, sowie Mitglied des Redaktionsteams von Alert Diver. Im Netz erreicht man ihn über seinen Blog und auf Instagram.

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