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5 Tipps zur Vermeidung von Unfällen auf Tauchbooten

Vom Boot aus zu tauchen kann so viel Spaß machen – aber leider kann man sich auf Tauchbooten auch oft verletzen. 

Da es nass ist, ist es auf einem Tauchboot meist recht rutschig. Aufgrund des Wellengangs fällt es auch dem einen oder anderen schwer das Gleichgewicht zu halten. Diese und andere Umstände können an Bord lauern und zu Unfällen und Verletzungen führen.  

In einer früheren Alert Diver-Ausgabe haben wir von zwei Fällen berichtet, die uns ziemlich außergewöhnlich erschienen und bei denen Finger abgerissen wurden. Taucher sprangen vom Boot und blieben mit ihrem Ehering an einer Schraube hängen.  

Viel häufiger kommt es jedoch zu Unfällen, bei denen sich ein Taucher nach dem Tauchgang an der Leiter einen Finger prellt oder einklemmt – das ist mit Sicherheit sehr schmerzvoll.  

Verletzungen der Finger sind eine Sache, aber wenn jemand auf dich springt oder du von einer Pressluftflasche getroffen wirst, dann ist das schon etwas anderes. Wenn der Kopf auf Metall trifft oder einer Flasche gegen die Wirbelsäule knallt, dann kann das zu sehr schweren Verletzungen führen. Manche können behandelt werden, andere nicht und der Taucher trägt vielleicht eine dauerhafte Behinderung davon.  

Letztes Jahr gab es zum Beispiel einen Fall, bei dem ein Taucher von der Flasche eines anderen Tauchers am Kopf getroffen wurde, weil dieser später vom Boot sprang als es der Instructor der Gruppe gesagt hatte. Der Taucher, der am Kopf getroffen wurde, fühlte sich dennoch gut und tauchte trotzdem. Als er jedoch nach dem Tauchgang zurück aufs Boot kam, war die eine Seite seines Gesichts gelähmt, er hatte eine so genannte Fazialisparese. Nachdem er ins Krankenhaus eingeliefert wurde und die Behinderung auch Monate später nicht abklang, deutete alles darauf hin, dass der Unfall neurologische Schäden im Gehirn und an dem  Gesichtsnerv verursacht haben musste, der die Gesichtsmuskeln anregt. Dabei handelt es sich um ein sehr ernstes Leiden, das eine Person nicht nur ihr Leben lang zeichnet. Auch das Sprechen, Essen und Trinken wird sehr schwierig, der Lidschlußreflex wird beeinträchtigt und das Tauchen kann man für immer vergessen.  

Ein anderer Fall ereignete sich erst kürzlich im April dieses Jahres. Ein Divemaster wurde von der Flasche eines anderen Tauchers, der auf in sprang, im Genick getroffen. Er war zwei Minuten lang ohnmächtig, hatte starke Schmerzen und einen gebrochenen Rückenwirbel, wodurch er einen seiner Arme nicht mehr richtig bewegen konnte. In einem internationalen Krankenhaus mussten zwei CT-Scans gemacht werden, um die Verletzung deutlich zu erkennen und es wurde entschieden, dass er sofort neurochirurgisch operiert werden musste, um den Schaden zu beheben und Schlimmeres zu verhindern. Die Operation verlief gut und nachdem er nun ein paar Schrauben und eine Titanplatte in der Wirbelsäule hat, erholt sich der Divemaster wieder.  

So etwas will natürlich niemand während seines Urlaubs erleben, geschweige denn sonst irgendwann. Und sicherlich will niemand der Taucher sein, der einem anderen so etwas antut.  Schlimmstenfalls kann es zu einer dauerhaften Lähmung oder sogar zum Tod kommen.

 

Was kann man also zur Vermeidung solcher Unfälle tun? 

Zunächst einmal sollte niemand einfach von einem Boot springen und auf dem Kopf, im Genick oder im Rücken eines anderen Tauchers landen. Du solltest also aufpassen. Ein kurzer Blick ins Wasser unter dir zur Kontrolle, ob dort alles frei ist, reicht da schon.  

Zweitens solltest du bei den Briefings zuhören und dich an das Prozedere an Bord halten. Wenn das Bootspersonal dir sagt, du sollst in einem ganz bestimmten Moment springen – spring nicht zu früh, aber auch nicht zu spät. Es gibt einen Grund für das richtige Timing.  

Drittens solltest du immer aufmerksam bleiben und auf dich selbst und deine Tauchpartner achten. Vor allem wenn diese wenig Erfahrung haben.  

Viertens solltest du dich, sobald du im Wasser bist, sofort vom Boot entfernen, damit niemand auf dich springen kann.

Fünftens solltest du, wenn du von einer Flasche oder einem springenden Taucher getroffen wurdest,  den Tauchgang sofort abbrechen und einen Tag warten bis du dir sicher bist, dass es dir gut geht. Falls es dir nicht gut geht, dann solltest du dich sofort ärztlich untersuchen lassen.  Es wäre nicht sehr schlau weiter zu tauchen und dann unter Wasser festzustellen, dass ein Rückenwirbel gebrochen ist oder sich eine Gehirnerschütterung entwickelt. Vor allem wenn sich der Druck unter Wasser verändert, kann das die Auswirkungen noch verschlimmern. Stechende Schmerzen bzw. Schmerzen generell, Taubheitsgefühle, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kribbeln, Bewegungseinschränkungen, Kopfschmerzen sind Warnzeichen – man sollte sie ernst nehmen.  

Schädel und Wirbelsäule sind zerbrechlich und sowohl das Gehirn als auch das zentrale Nervensystem sind sehr empfindlich.  

Das Gehirn, das neurologische Kontrollzentrum unseres Körpers, kann anschwellen wenn es hart getroffen wurde. Ein angeschwollenes Gehirn kann sich aber im eingeschränkten Raum eines Schädels nicht ausdehnen. Die Schwellung kann dann dazu führen, dass das Gehirn zusammengepresst wird, was teilweise neurologischen Schäden, falls nicht sogar einen vollständigen Kontrollverlust oder eine  Bewusstlosigkeit nach sich ziehen kann. Dazu kommt es manchmal erst einige Zeit nach dem eigentlichen Unfall. Wenn man sich dann unter Wasser befindet, kann das eine dauerhafte Behinderung oder sogar den Tod zur Folge haben.


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