Thermalbehandlung bei Rhinosinusitis

Frau Dr. Motta kann auf eine mehrjährige Erfahrung im Bereich von Thermalbehandlungen zurück blicken. Im Verlauf der Jahre hat sie tiefgreifende Änderungen der angewandten Instrumente eingeführt und so deren therapeutische Einsatzmöglichkeit erweitert. Neben traditionellen Problemen im Zusammenhang mit Mittelohrkatarrh behandelt Frau Dr. Motta auch Rhinosinusitis bei Erwachsenen und Kindern mithilfe einer Thermalbehandlung. Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädelknochen, die über kleine Passagen mit der Nase verbunden sind, wodurch eventuell vorhandener Schleim ausgeschieden werden kann. Bei einer Rhinosinusitis handelt es sich um eine krankhafte Entzündung der Nase und der Nasennebenhöhlen. Typischerweise liegt dabei eine erhöhte Schleimproduktion zusammen mit einer Verengung der Ablaufkanäle vor, so dass sich der Katarrh örtlich aufstaut.
 

Rhinosinusitis entsteht nach bakteriellen, Virus- oder Pilzinfektionen der Nasenhohlräume. In einigen Fällen kann sie allergischen oder zahnmedizinischen Ursprungs sein und zudem wird sie von anatomischen Abweichungen begünstigt (z.B. Krümmung der Nasenscheidewand oder Hypertrophie der Nasenmuscheln). Ein klinisches Anzeichen dafür, dass es sich nicht um eine einfache Erkältung handelt sind Schmerzen in der Stirngegend, über- und unterhalb der Augen und auf beiden Seiten der Nase. Zudem werden die Beschwerden durch Kopfbewegungen und Änderungen des Umgebungsdrucks verstärkt (barotraumatische Sinusitis beim Tauchen oder bei Start/Landung auf Flugreisen).
 

Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase, Husten mit Auswurf, Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, Absonderung eines grün-gelblichen Sekrets aus Nase oder Hals, Schnarchen und schlechter Atmen. Wenn die Beschwerden weniger als zwei bis drei Wochen andauern, spricht man von akuter Rhinosinusitis, wenn sie länger dauern, von einer chronischen Form. Rhinosinusitis darf nicht verharmlost werden, da sie  normalerweise nicht von alleine abklingt. Ein Arzt verschreibt spezielle Antibiotika zusammen mit  entzündungshemmenden Mitteln (Antiphlogistika), abschwellenden Mitteln zum Auftragen auf die Haut und Antihistaminika für Allergiepatienten. Außerdem ist es ratsam, trockene, überlaufene Umgebungen (Befeuchtung unterstützt den Abfluss aus der Nase), Rauch, Luftzug und kalte Temperaturen zu meiden (im Winter Mütze und Schal tragen und im Sommer nicht mit der Klimaanlage übertreiben!).

Bei Fällen von Rhinosinusitis, die nicht auf die pharmakologische Therapie ansprechen, schlage ich vor, anstelle einer Operation zuerst das Politzer ultravibrato-Manöver anzuwenden, wobei Dampf in die Nasenhöhlen eingeblasen wird; dieser Dampf wird durch das Gurgeln, nicht durch Kochen, von Schwefelwasser gewonnen, das ständig auf Körpertemperatur gehalten wird und durch Druckvibration gelenkt wird. Dieses neue System stellt eine wirkungsvolle Hilfe bei der Wiederherstellung der richtigen Belüftung dar und hilft, einen Nasennebenhöhlenkatarrh auf natürliche und schmerzfreie Art zu bekämpfen.

Über die Autorin

Marina Motta, Chirurgin – HNO-Spezialistin, arbeitet zusammen mit „Il Melo“, Gallarate (Italien)

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