Vor der nächsten Reise noch zum Taucherarzt – muss das sein?

Tauchen ist ein faszinierender und aufregender Sport, der jedoch auch spezielle physiologische Herausforderungen und Risiken mit sich bringt. Um sicher und gesund tauchen zu können, wird eine sorgfältige medizinische Beratung empfohlen. Zum Teil verlangen örtliche Tauchbasen auch ein tauchmedizinisches Attest. Dies sollten Sie am besten vor Urlaubsantritt in Erfahrung bringen.

Zum Tauchmediziner oder zum Hausarzt?

Taucherärzte haben eine spezielle Ausbildung und Expertise in der Tauchmedizin. Oft haben sie selbst eine langjährige Taucherfahrung. Sie verstehen die physiologischen Veränderungen, die beim Tauchen auftreten, wie etwa den Einfluss des erhöhten Umgebungsdrucks auf den Körper, die Risiken der Dekompression und die Auswirkungen von Stickstoffnarkose und Sauerstofftoxizität. Diese spezialisierten Kenntnisse ermöglichen es ihnen, präzise Beurteilungen und Empfehlungen abzugeben, die für Taucher lebenswichtig sein können.

Kenntnis spezifischer Risiken und Erkrankungen

Ein qualifizierter Taucherarzt ist mit den spezifischen medizinischen Bedingungen vertraut, die das Tauchen unsicher machen könnten, wie z.B. Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme, neurologische Störungen oder bestimmte Medikamente.

Gezielte Untersuchungen und Diagnostik

Die medizinische Untersuchung durch einen Taucherarzt umfasst je nach Bedarf auch Tests und Diagnostiken, die in einer allgemeinen Untersuchung durch den Hausarzt nicht durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem Lungenfunktionstests, ggf. Audiometrie, und manchmal auch Bildgebungsverfahren wie Herzultraschall oder CT-Scans der Lunge. Diese Tests helfen, versteckte Probleme zu erkennen, die beim Tauchen gefährlich werden könnten.

Individuelle Beratung und Sicherheitsmaßnahmen

Taucherärzte bieten maßgeschneiderte Ratschläge und Sicherheitsmaßnahmen, die auf den individuellen Gesundheitszustand und die tauchspezifischen Anforderungen abgestimmt sind. Sie können detaillierte Empfehlungen geben, wie z.B. Begrenzungen der Tauchtiefe, spezielle Ausrüstungen oder besondere Vorsichtsmaßnahmen für Taucher mit chronischen Erkrankungen.

Fazit

Die Wahl des richtigen Arztes für Ihre Tauchtauglichkeits-Beratung kann einen großen Unterschied für Ihre Sicherheit und Ihr Wohlbefinden beim Tauchen machen. Während Hausärzte großartige Allgemeinmediziner sind, verfügt ein qualifizierter Taucherarzt über die spezialisierte Ausbildung und das Wissen, das erforderlich ist, um die Risiken und Anforderungen des Tauchens zu beurteilen und zu managen. Investieren Sie in Ihre Gesundheit und Sicherheit, indem Sie für Ihre Tauchtauglichkeitsprüfung einen erfahrenen Taucherarzt aufsuchen. So können Sie Ihre Tauchabenteuer sicher und sorgenfrei genießen.

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Diese Initiative wird von DAN Europe Suisse in Zusammenarbeit mit SUHMS gefördert und richtet sich an alle in der Schweiz lebenden DAN Mitglieder.

 


*Aus gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers verzichtet.


Der Autor

Dr. Stephan Steinhauser ist ein Tauch- und Hyperbararzt aus der Schweiz. Er ist auch Teil des Hotline-Teams von DAN Europe Suisse.

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