Das Gerätetauchen soll Kindern Spaß machen und zugleich sicherer werden

Die 'European Child Safety Alliance' [Europäische Allianz für die Sicherheit von Kindern], eine Initiative des Unfallverhütungsnetzwerks 'EuroSafe', veröffentlichte mit Unterstützung der Europäischen Kommission ein neues Dokument mit dem Titel 'Schutz von Kindern und Jugendlichen beim Wassersport: Sicherheitsrichtlinien für Dienstleister' [im Original: 'Protecting children and youths in water recreation: safety guidelines for service providers']. DAN Europe ist stolz darauf, an diesem wichtigen Dokument mitgearbeitet zu haben, das speziell für Personen konzipiert wurde, die in den Bereichen Wassersport und Tourismus tätig sind. 

Diese Richtlinien wurden in Zusammenarbeit mit professionellen Wassersportverbänden und für Unfallverhütung zuständigen Organisationen aus ganz Europa erarbeitet. Sie enthalten aufschlussreiche Fakten über Verletzungen und Gefahren und geben spezifische Sicherheitsempfehlungen zu 13 weit verbreiteten Wassersportarten und –szenerien, mit dem Ziel, die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren bei Aktivitäten im und um das Wasser zu verbessern. Im kommenden Sommer werden 70 Prozent aller Europäer ihren Urlaub am Wasser verbringen, und 25 Prozent von ihnen reisen mit Kindern unter 18 Jahren. 

Doch die meisten Familien und Dienstleister sind sich nicht bewusst, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder während der Ferien einem erhöhten Verletzungs– und Ertrinkungsrisiko ausgesetzt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tourist an einer Verletzung sterben wird, ist tatsächlich 10 Mal höher als die einer Infektionskrankheit. Natürlich bringt das Gerätetauchen seine eigenen, speziellen Risiken mit sich, und das Einhalten strikter Sicherheitsstandards ist gerade bei Kindern extrem wichtig, denn immer mehr Kinder nehmen an einer Tauchausbildung teil.

Touristen haben durchweg ein höheres Verletzungsrisiko als Einheimische. Man konnte beispielsweise belegen, dass mehr britische Kinder während des Urlaubs im Ausland ertranken als im Heimatland, und an der portugiesischen Küste stammten mehr als 70 Prozent der Kinder, die wegen Beinahe-Ertrinken in Krankenhäuser eingeliefert wurden, aus dem Ausland. Es gibt europaweit jedes Jahr zwischen 14.000 und 47.000 Verletzungen im Zusammenhang mit Bootsfahrten und 236.000 Verletzungen in Schwimmbädern. Die meisten dieser Verletzungen werden allerdings nicht durch Versagen von Technik verursacht, sondern durch Unwissen oder Fehlverhalten der Beteiligten. Die Dienstleister der Branche können deshalb eine Schlüsselfunktion bei der Prävention von Verletzungen und Urlaubstragödien übernehmen, indem sie dafür sorgen, dass ihre Kunden a) über die Risiken gut informiert werden und b) die vom Dienstleister vorgegebenen Regeln respektieren. Die Dienstleister schützen damit nicht nur ihre Kunden, sondern auch das eigene Unternehmen. 

'Schutz von Kindern und Jugendlichen beim Wassersport: Sicherheitsrichtlinien für Dienstleister' enthält wichtige Hilfsmittel, z. B. Datensätze zu Wassersportverletzungen, zur Rolle des Alkohols oder des Tourismus in Bezug auf die Wassersicherheit, Fragen zu  Einschätzung von Risiken beim Wassersport, ein weiterführendes Quellenverzeichnis, sowie spezielle Richtlinien für das Schnorcheln, Gerätetauchen, Kanufahren, Kayakfahren, Segeln, das Fahren von Motorbooten und anderen Wasserfahrzeugen, Wassersportaktivitäten, bei denen man geschleppt wird, Windsurfen, Kitesurfen, Schwimmen im Bad, Wasserrutschen, sowie die Sicherheit in Uferzonen. Die Richtlinie können Sie sich direkt auf der folgenden Website ansehen, bzw. ganz oder separat je nach Sportart herunterladen [englisch]: www.childsafetyeurope.org.

Unsere Empfehlung für alle Wassersportaktivitäten lautet, dass Dienstleister die folgenden Präventionsmaßnahmen ergreifen und dass Gremien, die für Freizeitaktivitäten, Touristik oder die allgemeine Gesundheitsfürsorge zuständig sind, diese Maßnahmen durch Veröffentlichungen unterstützen sollten:

  • Führen Sie eine Risikoanalyse für Ihre Region und Freizeitaktivität durch.
  • Werden Sie sich der speziellen Risiken besonders gefährdeter Kunden bewusst, z. B. von Kindern und Jugendlichen.
  • Stellen Sie Ausrüstungsgegenstände, die für Alter und Größe der Kunden geeignet sind, z. B. Rettungswesten.
  • Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Mitarbeiter über eine gute Ausbildung in Sicherheits– und Präventivmaßnahmen verfügen, u. a. HLW und Erste Hilfe.
  • Klären Sie Ihre Kunden über mögliche Gefahren auf und wie sie sie vermeiden können; sorgen Sie dafür, dass Ihre Sicherheitsregeln befolgt werden.
  • Stellen Sie sicher, dass ein detaillierter Notfallplan vor Ort vorhanden ist.
  • Verwenden Sie zur Kennzeichnung vorhandener Gefahrenquellen international standardisierte Zeichen und Symbole, damit sie für alle Wassersportfreunde klar verständlich sind.
     

Die 'European Child Safety Alliance' ist eine Initiative des Unfallverhütungsnetzwerks 'Eurosafe' und wird vom Institut für Verbrauchersicherheit aus den Niederlanden unterstützt.
PO Box 75169 1070 AD Amsterdam, Niederlande
Tel. +31 20 511 45 13 Fax +31 20 511 45 10
[email protected]
http://www.childsafetyeurope.org

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