Pro-oder Sport-Mitgliedschaft – Welcher Plan ist der richtige für Dich?

Oft erkundigen sich unsere Mitglieder bei DAN nach dem richtigen Plan/Versicherungsschutz für sie. Ist jede beliebige Art von Versicherungsschutz ausreichend? Eine sehr einfache Frage, die Antwort erfordert jedoch genaues Nachdenken und kann am besten aus der Sicht des Tauchers beantwortet werden. Ist bei einem tiefen Tauchgang das Tauchen mit Luft ausreichend oder müssen wir auf Mischgaslösungen  zurückgreifen? Wie wir alle wissen, hängt die Antwort davon ab, wie tief man tauchen möchte. Für manche Tiefen ist Luft mehr als adäquat, für Tauchgänge über gewisse Tiefen hinaus sind jedoch Mischgaslösungen besser geeignet.

Das gleiche gilt beim Versicherungsschutz. Versicherer, und insbesondere DAN im Verbund mit seiner Versicherungsgesellschaft (International Diving Assurance Ltd), entwickeln bedarfsgerechten Versicherungsschutz und Pläne, um den Bedürfnissen von Tauchern je nach Tauchart, den verschieden Risiken im Schadensfall, die ebenfalls von der Tauchart abhängen, und was noch wichtiger ist, den unterschiedlichen Größen der Geldbeutel der Taucher gerecht zu werden. Obwohl DAN und seine Versicherung ihre Dienste mit der geringsten finanziellen Belastung für seine Mitglieder und die Tauchgemeinschaft anbieten möchten, müssen sie vorausblickend genügend Rücklagen schaffen, um alle Schadensfälle, die tauchende Mitglieder erleiden, erstatten und ihre Dienste langfristig anbieten zu können. Da unterschiedliche Taucharten unterschiedliche Risiken eines Schadensfalls bedeuten, ist unsere Vision, dass es nur fair ist, wenn der Preis von solchen Risiken abhängt. In diesem Zusammenhang ist es nicht praxisnah, einen individuellen Preis für jede Tauchaktivität zu ermitteln. Die wohl realistischste Lösung ist deshalb, die Tauchwelt in Taucher zu unterteilen, die dasTauchen ausschließlich als  Sport in Ihrer Freizeit betreiben und die, die dem Tauchen auch während Ihrer beruflichen Aktivitäten nachgehen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sporttaucher und einem Professionellen- Taucher? Ein Professioneller-Taucher ist eine Person, die mit ihrer Tauchaktivität Geld verdient bzw. Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber Schülern oder Kunden hat, auch wenn dies ohne Vergütung geschieht. Hierzu zählen beispielsweise ein bezahlter Tauchausbilder, Tauchgruppenleiter, Fotograf, Videofilmer, Biologe und ähnliche Berufe oder Aktivitäten, bei denen Tauchen aus beruflichen Gründen (und zum Geldverdienen) erfolgt, sowie Tauchausbilder von Tauchclubs oder Tauchgruppenführer, die auf freiwilliger Basis innerhalb der vom Club geförderten Aktivitäten tätig werden. Alle diese Personen werden als Professionelle Taucher angesehen.

DAN hat im Laufe der Jahre Zehntausende von Schäden abgewickelt und die Erfahrung hat gezeigt, dass Professionelle-Taucher sowohl hinsichtlich der Häufigkeit als auch bezüglich der Schwere zu mehr Schäden neigen als Sporttaucher. Obwohl Professionelle-Taucher normalerweise erfahrener sind als Sporttaucher, sind diese höhere Häufigkeit und Schwere der Schäden in der Regel auf folgende Faktoren zurückzuführen:

  • Professionelle-Taucher sind häufiger im Wasser als ein Sporttaucher. Ein Sporttaucher würde beispielsweise durchschnittlich 15 bis 20 Mal pro Jahr tauchen, während bei einem Tauchausbilder zu erwarten ist, dass er fast an jedem Tag des Jahres taucht.
  • Professionelle-Taucher müssen in riskanteren Umgebungen oder unter riskanteren Umständen tauchen, weil sie sich beispielsweise um unerfahrene Taucher kümmern müssen.
  • Die Tendenz gewisser erfahrener Taucher zur Nachlässigkeit hinsichtlich ihrer eigenen Sicherheit (hast du auch schon einmal einen erfahrenen Taucher, der an die Grenzen der Sicherheit geht, sagen hören: „Ich weiß was ich tue, ich habe es schon einmal getan und hatte nie Probleme“?).
  • Professionelle-Taucher sind mehr gefährdet aus der Sicht der „Fürsorgepflicht“ Folglich ist bei Professionellen-Tauchern die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schief geht, größer. Aus diesem Grund müssen sie ihre Erfahrung einsetzen, um noch größere Vorsicht walten zu lassen.

Aufgrund dieser Überlegung wäre es fair zu sagen, dass ein Sporttaucher deshalb nicht so viel für seinen/ihren Versicherungsschutz zahlen sollte wie ein Professioneller-Taucher. Allerdings bleibt die Frage, wie gut eine Sportdeckung für einen Professionellen-Taucher im Hinblick auf einzelne Tauchausbilder ist. Man kann zwischen Sport- und Pro-Plänen auf zwei Ebenen unterscheiden. Der angebotene Versicherungsschutz gilt sowohl für „Unfall“ als auch für „Haftpflicht“. Daher sollte ein Professioneller-Taucher wie zum Beispiel ein Tauchausbilder nicht zwischen einem Sport- und einem Pro-Plan unterscheiden, nur weil er/sie die Haftpflichtdeckung braucht. Betrachten wir zwei typische Fragen, bei denen Taucher vermeiden möchten, den falschen Plan oder die falsche Versicherungspolice zu kaufen.

Frage 1

Ich bin Tauchausbilder (oder Tauchgruppenführer), aber meine Haftpflichtversicherung wird bereits von meinem Verband gedeckt. Ist ein Sport-Plan das Richtige für mich, denn ich möchte Geld sparen?“

Antwort

Nein. Da die Sportmitgliedschaft für Sporttaucher konzipiert und berechnet wurde, gilt die Deckung nur für das Sporttauchen. Jede Art einer beruflichen Aktivität ist ausgeschlossen, da ein Profi seinen/ihren fairen Preis (den eines Pro-Mitglieds) auch für den „Unfall“-Teil der Deckung zahlen muss. Dies bedeutet nicht, dass ein Tauchausbilder keine Deckung aus einem Sport-Plan genießt, aber nur seine/ ihre Tauchaktivitäten als Sporttaucher in der Freizeit wären gedeckt. Wenn ein Tauchausbilder einen Unfall erleidet, während er/sie als Tauchausbilder arbeitet, gibt es keine Unfalldeckung unter einem Sport-Plan (auch keine Halftpflichtdeckung). Denke daran, dass du die Versicherung abschließt, damit du abgesichert bist, nicht um eine günstige Prämie zu bezahlen. Die Prämie für die Haftpflichtdeckung kostet normalerweise so viel wie der Preis für einen Tauchgang und es ist auf alle Fälle vorteilhaft, deine eigene individuelle Haftpflichtversicherung zu haben, denn es könnte sein, dass die Haftpflichtversicherung deines Verbands Beschränkungen unterliegt.

Frage 2

Ich bin ein Tauchausbilder, aber ich arbeite nicht mehr als Tauchausbilder. Ich habe meine Qualifikation jedoch behalten, um meinen Lehrstatus nicht zu verlieren. Ist ein Sport-Plan geeignet für mich? 

Antwort

Auch hier müssen wir zwischen den beiden Elementen der Deckung unterscheiden. In diesem Fall gäbe es gar kein Problem mit der „Unfall“-Deckung, da die Tauchaktivität nicht berufsmäßig erfolgt. Hinsichtlich der Haftpflicht ist der Sachverhalt ein wenig komplizierter. Obwohl die Sport-Police noch deine haftungsrechtliche Verantwortung (sofern du diese hast) abdeckt, ist die Grenze der Haftung möglicherweise nicht ausreichend. Das liegt daran, dass wir uns hinsichtlich der Haftpflichtversicherung zunächst anschauen müssen, welche „Sorgfaltspflicht“ die Tauchgesetze unterschiedlicher Länder einem Tauchausbilder auferlegen Die Gesetze einer Reihe von Ländern sehen vor, dass ein Tauchausbilder immer eine „Sorgfaltspflicht“ gegenüber anderen Tauchern hat, auch wenn er/sie nicht als Tauchausbilder bei einem speziellen Tauchgang fungiert. Dies würde Tauchausbildern bei Tauchgängen aus purem Vergnügen daher eine viel höhere Verantwortung auferlegen und deshalb ist es weiterhin notwendig, mit hohen Haftpflichtgrenzen versichert zu sein.

Wir empfehlen daher, die Situation aus diesem Blickwinkel zu betrachten: Wenn du ein Pro bist, bist du immer ein Pro, und du musst dich wie ein Pro versichern. Eine Sportdeckung ist möglicherweise nicht genug und die paar gesparten Euro beim Abschluss einer Sportdeckung statt einer adäquaten Pro-Deckung können am Ende sehr teuer für dich werden, wenn etwas schief geht. Genauso wie du immer zugehört hast, was dein Tauchausbilder gesagt hat, als du das Tauchen gelernt hast, solltest du auch auf die Versicherungsexperten.

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